Anke Krüger, Henning Hopf
Institut für Organische Chemie der TU Braunschweig, Hagenring
30, 38106 Braunschweig
1,3-Dien-5-ine isomerisieren bei thermischer Anregung zu aromatischen Verbindungen. Insbesondere die Thermocyclisierungsreaktion von 1,3-Hexa-dien-5-in wurde gründlich untersucht[1]. Hierbei wird das hochgespannte 1,2,4-Cyclohexatrien („Isobenzol“) als Zwischenstufe durchlaufen. Um diesen Mechanismus zu stützen und um die Abhängigkeit der benötigten Reaktionstemperatur von der Vororientierung des Systems zu untersuchen, wurden 1,3-Cyclodien-5-ine (1a-e)verschiedener Ringgröße dargestellt.
Hierzu wurde eine effiziente Strategie zur Synthese dieser Verbindungsklasse
entwickelt, die bisher nur mit einem Vertreter bekannt war. Die von HANACK
et al. für 1,3-Cyclodecadien-5-in (1a) vorgestellte
Reaktionssequenz läßt sich nur schwer auf andere Homologe anwenden
und ist umständlich[2]. Die hier präsentierte
Strategie umfaßt fünf Reaktionsstufen ausgehend von Alkinolen
entsprechender Kettenlänge und die Zielverbindungen lassen sich in
Abhängigkeit von der Ringgröße in 2.4 bis 22 % Gesamtausbeute
darstellen[3].
Anschließend wurde die intramolekulare Thermocyclisierung der
1,3-Cyclodien-5-ine zu benzanellierten Cycloalkenen untersucht. Es konnte
eine eindeutige Abhängigkeit der Cyclisierungstemperatur von der Ringgröße
festgestellt werden. Während 1,3-Cyclodecadien-5-in (1a) bereits
bei Raumtemperatur langsam zu Tetralin (2a) reagiert, konnte bei
1,3-Cyclotetradecadien-5-in (1e) bis 210 °C keine Reaktion beobachtet
werden. NMR-Untersuchungen der Kinetik der Thermocyclisierung gestatten
es, die Geschwindigkeitskonstanten sowie die Aktivierungsenergie der Reaktionen
abzuschätzen[3].
[1] a) U. NÜCHTER,
G. ZIMMERMANN, V. FRANCKE, H.
HOPF, Liebigs Ann. 1997, 1505-1515.
b) H. HOPF,
C. HORN, W.R. ROTH, Chem.
Ber. 1994, 127, 1765-1779.
[2] M. HANACK, R. RIETH,
Chem. Ber. 1987, 120, 1659-1666.
[3] A. KRÜGER, Dissertation
TU Braunschweig 2000.